Zusammen mit Brüssel, Barcelona und einer Reihe anderer europäischer Städte gehört Riga zu den glänzendsten Perlen des Jugendstils und wurde 1997 als "hochwertigste Konzentration an Jugendstilgebäuden" auf die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes gesetzt. An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert herrschte in Europa eine längere Friedensperiode. Es war eine Zeit des technischen Fortschritts und es wurden neue Produktions- und Baumethoden entwickelt. Aus den Kolonien gelangten nicht nur Rohstoffe und Waren in die Metropolen, sondern auch neue Eindrücke und Ideen. Die Anschauungen wurden freizügiger. Das Interesse an der Geschichte und der Kultur exotischer Völker nahm zu. Dies beeinflusste Lebenshaltung, Kunst und Architektur.
Der geheimnisvolle Osten lockte und die Suche nach der Geisterwelt und mystischen bzw. mythischen Wesen kamen in Mode. Der Wunsch, sich dem Ursprünglichen und Natürlichen zu nähern, förderte die Verwendung von Naturornamenten sowie fließenden Formen und Linien in der Kunst, in Alltagsgegenständen und der Architektur. Der Jugendstil ist eindeutig die Kunst der Symbole. Der Drang zur Natur veränderte auch die Grundprinzipien der Gebäudeplanung. Bei Jugendstilbauten wurde die Bequemlichkeit der Inneräume zum Grundprinzip.
Schon um 1912 ist die kurze, aber prächtige Jugendstilperiode in Riga wieder zu Ende.
Schon um 1912 ist die kurze, aber prächtige Jugendstilperiode in Riga wieder zu Ende.
(Vgl. Brūderis, Andris: Riga. Skulpturen und Details - Rigaer Architekturtraditionen. Der Jugendstil, übersetzt von Berthold Forssman, Riga, S. 13,56.)
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