Sonntag, 30. September 2012

Semana Cultural al Liceo Alta Blanca

Letzte Woche war die anstrengendste Woche meines bisherigen Lehrerdaseins in Kolumbien. Meine Schule (das Liceo Alta Blanca: Kindergarten und Grundschule) ist total toll. Die Vision, die pädagogischen Ansätze und der Schulalltag sind wirklich äußerste interessant. Demzufolge lerne ich hier also nicht nur Spanisch, sondern auch enorm viel über die verschiedenen Möglichkeiten, Schule und Unterricht möglichst kreativ, und abwechlungsreich zu gestalten. Jedenfalls fand letzte Woche die Semana Cultural statt.

Montag gings los mit einer Generalversammlung im Park. Die kolumbianische Flagge wurde gehisst und drei Hymnen gesungen: die Nationalhymne, die Hymne von Bogotá und die Hymne der Schule. Soviel Patriotismus und Identitätsaufwand sind wir als Deutsche gar nicht gewohnt.

Am Dienstag war dann der English Day, den wir zusammen mit den anderen Englischlehrern seit meiner Ankunft vorbereiteten. Das Thema waren Grimms Märchen. Fast jede Klasse musste ein Märchen auf Englisch einüben, präsentieren, den Klassenraum themengerecht schmücken etc.



1. Klasse - El zapatero y los duendes (Der Schuhmacher und die Elfen)



2. Klasse - Cinderella ("You are my beautiful princess. Do you want to marry me?")




Klasse 3B - Ihre Aufgabe bestand darin, eine International Fashion Show auf die Beine zu stellen. Ich mimte den Designer und präsentierte "meine" Kreationen zusammen mit vier Kindern. Es gab Wintermode aus Russland und Canada zu bestaunen, Frühlingsmode aus China, Sommermode aus Kolumbien und den USA sowie Herbstmode aus England und Frankreich.


4. Klasse - The Twelve Dancing Princesses. Sie hätten wirklich den Tony Award für die besten Kostüme und das aufwändigste Bühnenbild bekommen sollen.



In der Mitte oben: Angela, meine Englischkollegin mit dem Hut der Gebrüder Grimm.
Unten: Guitchime und Luz-Marina, Spanischlehrerin.


Der Mittwoch stand ganz im zeichen der verschiedenen Nationalparks Kolumbiens. Den Schülern sollte hier die Schönheit und Diversität ihres Landes vor Augen geführt werden. Jeden Klassenstufe war zuständig für einen bestimmten Park. Die einzelnen Klassen rotierten dann von Raum zu Raum und hatten verschiedne Aktivitäten zu den unterschiedlichen Nationalparks zu erledigen.

Am Donnerstag stand der große Ausflug der gesamten Schule in den Parque Metropolitano Simón Bolívar auf dem Programm. MIt fünf Bussen fuhren wir Richtung Stadtzentrum. Der Parque Simón Bolívar ist ein riesiger Park mit Grünflächen, Seen und Spielplätzen. Hier finden auch viele Konzerte und Festivals statt. (Bericht darüber klick hier).

Freitag hatten die Kinder frei. Wir (die Lehrer) bereiten alles für die Feria Empresarial vor, die am Tag drauf stattfinden sollten. Hier stellten die einzelenen Klassen ihre selbstgemachten Produkte vor und boten sie zum Verkauf. Für das leibliche Wohl wurde ebenfalls gesorgt. Es gab kolumbianische Spezialitäten wir Lechona (gefüllten Schwein), Arepa con Chorizo...

Weihnachtlich bemalte Holzkisten der Klasse 3B.



Profesor Jackelin sorgt für den letzten Schliff bei den Bilderrahmen ihrer Klasse (2B).



Unten: Bibliotheken für die Bücher der Kinder.
Oben: Stifthalten in Form einer Lokomotive (Klasse 2B).




Holzkästen. (2. Jahr Kindergarten)



Meine Kolleginnen malen Plakate, Schilder und bereiten alles für dien Markt am Samstag vor.



Bemalte Holzflugzeuge der Jungs und bemalte Schmuckkästchen der Mädels aus der 1. Klasse.



Das Projekt der 4. Klasse: Babuchas - Mit einer Art Strickliesel gestrickte Wollsocken, an die dann eine Gummisohle angenäht wurde.



Samstagmorgen: Aufbauen, aufhängen... Die katholische Kirche nebenan war so nett uns ihr Gemeindehaus mit Grünfläche zur Verfügung zu stellen.





Die Eltern und Familienangehörigen wurdne in drei Gruppen eingeteilt. Hier kommen die ersten Schaulustigen und Kaufwilligen.



Die Kinder solten ihre Produkte natürlich selber an den Mann und an die Frau bringen. Sie erklärten auch, wie sie ihre einzelen Produkte hergestellt haben.



Stoffumhängetaschen mit Zirkusmotiven. Dies war das Projekt der Kinder im letzten Jahr des Kindergartens. Sie waren natürlich passend zum Thema angezogen.


Die Weihnachtskästen "meiner" Klasse wurden in einem zum Iglu umgestalteten Zelt präsentiert und verkauft.




Die Stimmung war super. Die Kinder zufrieden. Es gab Musik und viel Essen. Abgesehen vom Auf- und Abbau kam ich besonders als Smalltalker zum Einsatz. Alle Eltern nutzten die Gelegenheit, diesen Deutschen, der ihren Kindern Englischunterricht gibt, endlich einmal näher kennenzulernen. Einige Mütter wollten mir unbedingt etwas Essbares kaufen, was ich natürlich sehr gerne annahm und mich mit Desserts vollstopfte. =)



Leornardo, Juan Manuel, Juan Camilo, Alan, Jordi

Montag, 17. September 2012

Meine (einzigartige) Gastfamilie


Gracias a Dios por esta familia tan maravillosa!

Besser hätte ich es nicht treffen können!

Donnerstag, 13. September 2012

Downtown Bogotá mit Justine

10.09.2012

Sprachen sind toll! Sie erlauben es einem, immer wieder neue Leute kennenzulernen, Neues über andere Länder, Bräuche und Kulturen zu erfahren. Seit Sonntagabend haben wir Besuch von Justine, einer Freundin von Andrea aus Canada. Da sie nur Französisch spricht, bin ich eine praktische 'Schnittmenge'.

Am Montagnachmittag zeigte ich ihr das Stadtzentrum.



Wir fuhren mit der Transmilenio bis zur Calle 39. Von dort ging es zu Fuß weiter zum Museo Nacional welches sich auf Höhe der Calle 28 befindet.



Durchs Banken- und Finanzviertel...




...bis zum Museo Nacional. Leider mussten wir vor Ort feststellen, dass es montags geschlossen ist. So entschieden wir uns spontan einfach die Carrera 7 weiter Richtung Süden bis zum historischen Zentrum zu laufen.


Die letzten Tage waren ziemlich sonnig und ziemlich warm, was für Bogotá wirklich außergewöhnlich ist. So machte ich also immer wieder die gleichen Fotos, weil man entweder die Berge im Hintergrund endlich mal vernünftig und nicht im Nebel verhüllt sah oder die Gebäude eben bei Sonnenlicht schöner erschienen.


Ganz links das kolumbianische Parlament (Kongress und Senat), vor mir die Kathedrale und der Plaza Simón Bolívar, hinter mir der Palast des Präsidenten. Diese Straße ist immer abgesperrt und man muss den Polizisten wohl schöne Auge machen, denn dieses Mal mit Justine durften wir da entlang laufen.

Dann ging's ins Museo Botero. Dort trafen wir uns mit Andrea. Fernando Botero ist der zeitgenössiche kolumbiansche Maler und Bildhauer. Er wurde in 1932 Medellín geboren und lebt heute in Paris und Italien. Seine Figuren zeichnen sich durch körperliche Fülle und überzeichnete Proportionen aus. Man kann auch einfach sagen, seine Figuren sind allesamt dick, um nicht fett zu sagen. In Medellín gibt es den Parque Botero, wo man viele seiner Skulpturen bestaunen kann. 



'Boterismus' at its best!



Die Mona Lisa (La Joconde) wie sie Botero sieht.




Give me five!




My new friends in Bogotá.






Der Innenhof vom Museum. Der Berg im Hintergrund heißt Montserrate und ist 3150m hoch. Dort befindet sich ein Kloster. Ich muss da unbedingt noch hochwandern und mit der Seilbahn wieder herunterfahren. Der Ausblick soll nämlich toll sein.

Außer Botero gab es Werke von Picasso, Dalí, Monet, deutschen Expressionisten etc. Es war für mich ein ungewöhnliches Museum. Alles war so offen. Man ging vom Innenhof einfach duch eine offene Tür und da waren all die Schätze. Keine abgedunkelten, temperierten Räume.


Schiel ich etwa?


So sieht's hinter der Straßenfassade aus.




Ein toller Nachmittag mit tollen Leuten, auch wenn mir am Abend die Füße ganz schön wehtaten.

Sonntag, 9. September 2012

Jardín Botanico de Bogota

31.08.2012

Netterweise werde ich auf Schulausflüge immer mitgenommen. So lerne ich ganz viele neue Sachen und sehe schöne Staätten in und um Bogotá.
Vor einigen Wochen war ich mit der vierten Klasse auf einem Erlebnisbauernhof und habe u.a. erfahren, dass man die Stimmung von Pferden an ihren Ohren ablesen kann, dass Büffel nicht schwitzen und es für Hunde sehr schwer ist rückwärts zu laufen.

Mein zweiter Tagesausflug führte mich zusammen mit Schülern der 3.Klasse in den Botanischen Garten von Bogotá. Dieser war rückblickend viel besser organisiert, viel interessanter und bedeutend vielseitiger als der Jardín Botanico in Medellín.
In den einzelnen Bereichen wurden die verschieden Ökosysteme und Vegetationszonen Kolumbien nach- und vorgestellt. Ich lernte viel über die Anpassungsfähigkeit von Pflanzen, über die Stellung der Blätter, über den natürlichen 'Sonnenschutz' von Pflanzen uvm.
Für mich sind die verschiedenen Pflanzen alle total sehenswert und irgendwie exotisch. Ich konnte mich gar nicht sattsehen an den verschiedenen Bäumen, Sträuchern, Farnen, Blumen und Blüten.






Diese Palme mit hellem Stamm und dunklen Ringen ist die kolumbianische Nationalpalme.





Bogotá war früher ziemlich sumpfig. Heute fehlen diese natürlichen "Schwämme", die nicht nur das Wasser reinigen, sondern gleichzeitig auch einen Lebensraum für Vögel, Insekten und anderes Getier bieten.



Die Pflanzen tief unten im Wald haben große Blätter, die möglichst viel Sonnenlicht absorbieren sollen. Ich sag nur Photosynthese. =)



In den Gewächshäusern wurden die tropischen Vegetationszonen und Wüste nachgestellt, da dies draußen im kalten Bogotá nicht möglich ist.



Dies ist übrigens die Nationalorchidee Kolumbiens. Kolumbien ist der größte Exporteur von Orchideen der Welt.










Generell sehe ich hier viele Pflanzen, die ich zu Hause nur als Zimmerpflanze kenne: Zum Beispiel Ficus, Hibiscus und Affenbrotbaum (Foto).




Die Blütenblätter dieses Baumes kann man übrigens essen, was ich auch tat. Leider erwischte ich ein bitteres Blatt.