Donnerstag, 25. Oktober 2012

Der Anfang vom Ende...

Le début de la fin...

Nur noch zwei Wochen und ich bin wieder zu Hause bei meinen Lieben, worauf ich mich natürlich freue. Dennoch fällt mir der Abschied schwer. Innerhalb von drei Monaten hat man das Lad ein wenig kennengelernt, kennt sich in der Stadt gut aus und hat nun vor allem viele neue Freunde und Quasi-Familienmitglieder gewonnen. Man hat sich an die Leute, an den Tagesablauf, das Wetter und ans Essen gewöhnt.

Nun muss langsam ans Kofferpacken und Abschiednehmen gedacht werden. Es gibt noch so viel zu tun und so viel zu sehen. So viele Leute wollen, dass ich noch einmal bei ihnen vorbeikomme. Es stehen noch Tanz- und Tejoabende an.

Jedenfalls war ich heute erstmal im Exito und hab die ersten unabdingbaren Souvenirs und persönlichen Vorräte für Deutschland gekauft.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Mittagessen mit Kollegen und Tejo bis um Mitternacht

12.10.2012

Als ich von der Küste wieder in Bogotá ankam, stand am nächsten Tag gleich ein ganz nettes Mittagessen mit meinen Kollegen an. Dazu musste ich mal wieder ganz allein in einen anderen und mir bis dahin noch völlig unbekannten Stadtteil (El Codito) fahren. Erst hieß es wir treffen uns um 11h, dann um 12h. Ich kam um 12.30h an und war immer noch der erste. Im Nachhinein sorgte es für viel Erheiterung, dass die Einheimischen zu spät kommen, den Weg nicht finden u.ä. und der einzige Ausländer pünktlich kommt und allein den Weg findet.



Schnappschuss aus El Codito... Bogotá eine gegensätzliche Stadt. Unfertige Häuser, ländliche Idylle, Geschwindigkeitsbeschränkungen an die sich sowieso niemand hält.

Gegen 15h haben wir dann endlich gegessen... Bienvenidos en Colombia! Nebenbei schauten wir noch die Partie Kolumbien gegen Paraguay im Fernsehen. Kolumbien schlägt sich bislang ziemlich gut in der WM-Qualifikation.


Gina, Wendy, Yuri, Elizabeth, Jenny (unsere Gastegeberin), Guitchime, Jennys Schwester, Angel David (Elizabeths Sohn), Ruth - What a wonderful group!




Zum Nachtisch gab's Obleas con Arequipe (Oblaten mit Arequipe). Ich bin ja süchtig nach allem, was Arequipe beinhaltet. So lecker!!!

Jedenfalls wurde mir vorort dann verkündet, dass danach noch Tejo gespielt würde. Tejo ist der kolumbianische Nationalsport und wurde schon von den Indianern gespielt, die dazu Chicha tranken, ein alkoholisches Getränk aus vergorenem Mais. Heute wird dazu eher Bier und Aguardiente (ein Schnaps aus Anis und Zuckerrohr) konsumiert.


 
Ziel des Spiels ist es, eine eiserne diskusförmige Scheibe, den Tejo, in ein circa 20m entfernten, schrägstehenden Lehmbehälter zu werfen, in dessen Mitte sich ein 15cm durchmessender Kreis befindet. Am Kreisrand liegen dreieckige Schwarzpulvertaschen, die Mechas. Wenn man die trifft und sie explodieren, gewinnt der Einzelspieler oder das Team, unabhängig davon, wer der Mitte am nächsten liegt. Falls keine Mecha explodiert, gewinnt die Person oder das Team, dessen Tejo näher am Kreis liegt. Die unerwarteten Explosion sind ganz schön beeindruckend. Jedenfalls hat es riesigen Spaß gemacht. Danach sieht man zwar aus als hätte man den ganzen Tag getöpfert, aber es ist wirklich lustig.



Yeison - unser Sportlehrer - ist dran. Zum Tejospielen kamen dann auch noch ein paar Brüder von Gustavo inkl. Anhang.




Eleganz und Grazie wie sie im Bilderbuch steht. =) Mir ist es auch mehrmals gelungen eine Mecha zu machen.



Graziella, Jenny und Felipe

Dienstag, 23. Oktober 2012

Coole Kolumbianer, die Deutsch sprechen...

... sind schwer zu finden. Aber wenn man sie einmal gefunden hat, dann wird's richtig lustig. Vor ein paar Wochen habe ich Daniel kennengelernt. Wir waren zusammen mit Elena unterwegs und haben das Stadtzentrum und den Monserrate unsicher gemacht (siehe hier). Seitdem treffen wir uns regelmäßig und verbringen die meiste Zeit eigentlich damit, Quatsch und Dummheiten zu machen. Es tut natürlich auch gut, einfach mal Deutsch sprechen zu können. Hier eine kleine Auswahl unserer Aktionen - ohne Elena. =)

15.10.2012 - Ein sonntäglicher Spaziergang in Usaquén und von dort zum Unicentro. Hier sieht man Daniel, wie er sich sein Abendbrot kauft.


19.10.2012 - Letzten Freitag trafen wir uns mal wieder an der Universidad Nacional de Colombia. Es ist die erste - und eine der wenigen staatlichen Universitäten Kolumbiens. Der öffentliche Bidlungssektor leidet unter chronischer Unterfinanzierung, da die Regierungen eher Geld ins Militär und die Sicherheit investieren. Jedenfalls ist dies keine der unzähligen privaten Unis, die keine Probleme haben. Die Universidad Nacional besticht vor allem durch ihr ganz spezielles Flair. Man sieht richtig viele unterschiedliche Leute. Es ist eine wahrhafte Campus-Uni. Auf dem Campus ist immer etwas los. Es gibt Kundgebungen, Demos, Konzerte...




Mit Veronica und Daniel im Parque Sigmund Freud (!), in dem es äußerst verdächtig nach Marihuana riecht und man schon allein vom Passiv-Kiffen high wird.  



Freitagabend ist immer richtig viel los auf dem Campus. Das heißt, es gibt Musik, Kundgebungen, Comedy und eine Menge Leute, die einfach nur 'abhängen'. Daher drängt sich einem der Eindruck auf, an der Uni würde gar nicht studiert werden.  
Nach einigen Recherchen und dem Eindruck nach zu urteilen, muss man aber auch darauf hinweisen, dass wahrscheinlich nicht alle Demonstranten, Randalierer und Drogenkonsumenten auf dem Campus Studenten sind. Die Leute, die ich kennenlernen durfte, sind alle total motiviert und fleißig.



Fabián, Daniel, Veronica und Guitchime

Eigentlich ist es ja verboten Alkohol auf das Unigelände mitzubringen. Die Kontrollen am Eingang sind aber relativ 'ungenau'. Und wenn man dann einmal auf dem Campus ist, erscheint sowieso alles ganz anders. Plötzlich kommen andauernd Leute und bieten nicht nur Bier und Jack Daniel's zum Verkauf an, sondern auch Marihuana, Ecstasy, LSD und andere Drogen.


21.10.2012 - Tagesausflug nach Guatavita

Guatavita liegt nördlich von Bogotá und ist eine Bergsee auf 3000m Höhe. Er ist eine heiliger See der Muisca gewesen und wurde von ihnen für rituelle Zwecke benutzt. Zum Beispiel war der See  aller Wahrscheinlichkeit nach Schauplatz der Eldorado-Sage. Das Goldfloß von Eldorado gilt als Beweis für die Echtheit der Legende und befindet sich heute im Museo del Oro in Bogotá. 

An der inoffiziellen Bushaltestelle ging die Reise los.

In Guatavita stiegen wir einen weiteren Bus bis an die Lagune. Beim Eintritt bezahlte ich sogar nur den Kolumbianertarif (9.000 anstatt 13.000 Pesos).

Dann ging's ungefähr eine halbe Stunde bergauf durch die dschungelartige Hochwaldvegetation. Ich hatte noch Muskelkater vom stundenlangen Tanzen in der Nacht zuvor.




Gleich sind wir da...
Ganz stolz zeige ich mein Colombia-Shirt, das ich in Cartagena erstand, vor dem See Kolumbiens.




Die zwei Entdecker... leider war unsere Suche nach Gold erfolglos. ;o)


Grinsebacke Daniel kannte Guatavita auch noch nicht... *pffff* Kulturbanause!



1965 erklärte die kolumbianische Regierung den See zum nationalen Erbe und setzte somit allen Versuchen, den See trockenzulegen, ein Ende. Bis dahin gab es die unterschiedlichsten Unternehmungen (Tunnel, Sprengung etc.) das Wasser ablaufen zu lassen. Alle Versuche scheiterten übrigens und im See sind wohl auch schon so einige Verrückte auf der Suche nach Goldschätzen ertrunken. Was Legenden und Gier so alles auslösen können!?


Wie gesagt: Sprungbilder sind immer eine gute Methode, um die Situation aufzulockern und coole Bilder zu bekommen. =)


Für dieses Foto musste ich ganz kurz die Absperrung überqueren. Ich finde, es hat sich gelohnt. =)

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Randomness and coincidences at their best

Die Welt ist ein Dorf!
Oder wie die Kolumbianer sagen: Die Welt ist ein Taschentuch!
Vor ein paar Wochen habe ich Elena in Bogotá getroffen und bin dann zu allem Überfluss auch noch mit ihr an die Küste gefahren (dazu später mehr). Das allein ist aber schon ein kleines Wunder. Denn eigentlich kannte ich sie gar nicht so richtig. Wir haben zwar zusammen in Freiburg studiert, waren aber nur Bekannte. So richtig 'nah' sind wir uns erst beim schriftlichen Staasexamen in Französisch gekommen... sie saß hinter mir. =) Unsere Schnittmenge war Betti. Sie war es auch, die mich darauf hinwies, dass Elena gerade durch ganz Lateinamerika reist und einen Zwischenstop in Bogotá einlegen würde. (DANKE BETTI!)

So kam es jedenfalls, dass ausgerechnet wir beide uns in Kolumbien trafen. Wir haben uns im Parque Simón Bolívar getroffen, wo ich gerade auf Schulausflug war. Elena wollte unbedingt die Kinder kennen lernen. So hat sie gleich die volle Dröhnung bekommen und konnte sich nebenbei noch mit Gustavo und einigen Lehrerinnen unterhalten - Spanisch bereitet ihr ja keine Probleme.

Gustavito mit einer Pony-Malta-Flasche und Elena. Es war so cool, aber gleichzeitig auch irgendwie surreal, Elena in Bogotá zu treffen und ihr meine 'Welt' zeigen zu können. Ein wenig später stieß dann noch Daniel zu uns. Elena kannte ihn zwar auch nur über 100 Ecken, aber er ist total toll. Und als ob uns diesen Tag nicht schon genug Zufälle und eigenartige Fügungen erlebt hätten, stellte sich noch heraus, dass Daniel bis Juni Aupair in Freiburg war. 



Ja, das sind alles meine niñas und niños. =)


Man kann sich einfach nicht vor ihm retten. Da ist er mal wieder: Simón Bolívar. In Kolumbien gibt es so einige Straßen, Plätze, Parks, Restaurants uvm. mit diesem Namen. Im Museo Nacional gibt es eine eigene Abteilung über die Entstehung und Funktion Nationalhelden.
Wir sind dann per Buseta zum Monserrate gefahren. Der 3152m hohe Berg bietet einen atemberaubenden Blick auf Bogotá - wenn das Wetter mitspielt. Die Kirche auf dem Gipfel ist ein beliebtes Wallfahrtsziel. Wir bevorzugten den Aufstieg per Seilbahn.


Während der Seilbahnfahrt zeigte sich einmal mehr, wie unverschämt groß Bogotá ist.
Was noch unverschämt war, war das Wetter... unverschämt gut!



Der Pfeil zeigt auf den Plaza Bolívar mit Kathedrale und Co. Dorthin gingen wir dann anschließend zu Fuß.



Drei neue Freunde: Daniel, Elena und Bogotá (so weit das Auge reicht).



A propos surreal: Die bereits installierte Weihnachtsdekoration war es definitiv auch.



Blick auf La Macarena sowie auf das Finanz- und Bankenviertel.



Blick in die andere Richtung - keine Menschenseele!



Sprungbilder sorgen immer für gute Laune.



Auf dem Plaza Bolívar. Das wollte ich schon lange machen: Simón Bolívar imitieren. =) Statuen nachstellen, ist ja der Lieblingssport von Aischy und mir. Hinter 'uns' befindet sich das kolumbianische Parlament, welches - wie bei fast bei allen präsidialen Demokratien -  aus zwei Kammern besteht: Senat und Nationalversammlung.


Ein kleiner, aber sehr wichtiger Gruß an unsere 'Schnittmenge' Betti. Im Hintergrund sieht man übrigens noch einmal Monserrate.


In ' La Candelaria' - dem historischen Kern von Bogotá vor einem der vielen coolen Häuser dort.