Der Franzose ist ja bekannt dafür, sich generell erstmal über alles aufzuregen und überhaupt erstmal dagegen zu sein.
So wurden also heute Morgen seitens der Schüler alle Eingänge des Lycées verbarrikadiert oder mit "menschlichem Material" blockiert.
Im Endeffekt fielen für mich heute dann demzufolge alle Stunden aus. Der Bildungsminister hat die Reform auf nächstes Jahr verschoben. Und was bleibt sind immer noch die Probleme.
Einerseits ist es ja löblich sich für Dinge zu engagieren und einzusetzen. Diese spontane Bereitschaft, seine Meinung öffentlich kundzutun, fehlt mir manchmal in Deutschland. Demonstrationen verlaufen in Deutschland doch sehr ruhig, organisiert und meistens wirkungslos. Es gibt strenge Streikvorschriften und es wird immer lieber auf Verhandlungen gesetzt. Lassen wir Deutschen uns Vieles oftmals zu leicht und ohne großen Widerstand gefallen? (Mehrwertsteuererhöhung, Hartz IV, Studiengebühren...)
Andererseits ist die kategorische Ablehnung jedes Veränderungsvorschlages auch nicht das Gelbe vom Ei. Denn eigentlich ist sich jeder darüber im Klaren, dass das Lycée einer Reform bedarf. Sehr oft haben diese Aktionen nur den Effekt, dass Dinge einfach fallen gelassen werden (zum Beispiel die Gesetze zur Regekung einer Probezeit für Berufseinsteiger 2006) oder nur verschoben werden, um die Massen zu beruhigen und wieder zur Normalität zurückzukehren. Nur so löst man doch keine Probleme.
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